Jolanda Spiess-Hegglin gilt seit Jahren als Vorzeigefigur gegen Hass im Netz. Sie spricht als Expertin auf Fachhochschulen über digitale Gewalt. Vor allem wenn es um Gewalt gegen Frauen geht, ist sie ein gerngesehener Gast auf Podien – so wie vergangene Woche an der Hochschule St.Gallen.
Nun zeigen neue Dokumente: Spiess-Hegglin übte selber digitale Gewalt aus – und zwar ausgerechnet gegen eine Frau, eine Feministin. Im April 2020 rief sie einen Facebook-Chat ins Leben, mit dem erklärten Ziel, die berufliche Existenz der Journalistin Michèle Binswanger zu vernichten.
Und sie war nicht allein: Am Chat waren Nationalrätinnen, Journalistinnen, sowie bekannte Schweizer Feministinnen beteiligt.
Dem Medienunternehmen «MBX Publications» liegt das gesamte Protokoll des mindestens 22 Monate laufenden Chats vor. Ein Recherche-Kollektiv hat das Material aufgearbeitet und wird ab Montag,15. Mai um 12 Uhr die Hintergründe in einer Artikelserie unter dem Namen #hateleaks auf michelebinswanger.com/blogs/hateleaks ausleuchten.
Die #hateleaks benennen die Protagonistinnen, die Strippenzieher im Hintergrund, die Mitläufer und Handlanger und zeigen deren Methoden. Sie zeigen auch, wie die Netzcourage-Gründerin und ihre Entourage Medien und Medienschaffende instrumentalisierten, um eine unliebsame Journalistin zu diskreditieren, die eigene Opferrolle zu zementieren und den Verein Netzcourage sowie die Handlungen der Geschäftsführerin schönzuschreiben. Nicht nur das: MBX Publications liegen Dokumente vor, die zeigen, wie Spiess-Hegglin ihre eigenen Mitarbeiter bespitzelte und die so erworbenen Informationen an ihren Handlanger weiter gab.
Aus dieser Serie lässt sich ablesen, dass Shitstorms nicht in jedem Fall organisch entstandene Phänomene sind, sondern wie ein Flashmob gezielt organisiert werden können - und werden. Manchmal sogar von den Personen, die öffentliche Gelder beziehen, um Hass zu bekämpfen. Hass im Internet ist ein zu wichtiges Thema, um es den falschen Leuten zu überlassen. Wir wollen mit #hateleaks einen Beitrag dazu leisten, dass solche Machenschaften künftig schneller erkannt werden.
Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie MBX Publications unter: mbxpublications@gmail.com
1 Kommentar
Hegglin drohte mir auch schon einmal auf Facebook! Ich bin auf die Fakten sehr gespannt. Ihr könnt sie mir dann auch gerne zustellen.